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24. August 2013

Waldbewohner


Auch Hundebesitzer können aus Fehlern lernen!

Liebe Mitmenschen, die ihr keine Hunde habt und (ich betone und) diese auch nicht leiden könnt!

Ihr habt ja so Recht!

Was sind wir Hundebesitzer nur für ein schreckliches Volk? Und zwar alle. Egal, ob Dackelbesitzer, "Kampfhund",- Mischlings, Doggen- oder Mopsbesitzer. Wir sind alle schlechte Menschen und schlechte Menschen haben keine guten Hunde. Und ja: unsere Hunde haben Zähne, also sind sie böse!

Es tut mir so leid! Ich möchte mich entschuldigen und euch mitteilen, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe:

Ich werde mich nie wieder auf einem öffentlichen Waldweg aufhalten, wenn ihr, liebe Fahrradfahrer, diesen benutzen möchtet. Dabei finde ich es völlig in Ordnung, wenn ihr nicht klingeln, nicht bremsen, geschweige denn eine kleine Kurve um mich und meinen Hund herum fahren wollt. Der Wald gehört Euch!

Ich werde nie wieder einem schlecht gelaunten Rentner widersprechen, der mich mit übelsten Schimpfworten belegt, weil ich einen Hund habe (der an der Leine neben mir läuft und den Rentner nicht mal angeatmet hat!). Rentner dürfen das. Rentner müssen auch nicht grüßen, schon gar keine Hundebesitzer.

Ich finde es völlig in Ordnung, wenn im Sommer Heerscharen von Menschen in die Naherholungswälder einfallen und dort ungehemmt ihre Notdurft verrichten. Menschen dürfen das. Ich erkläre meinem Hund, dass es unfein ist, menschliche Hinterlassenschaften in der Nähe des Wegesrandes aufzuspüren. Menschen finden das ekelig! Nur Hundebesitzer müssen Kot-Tüten bei sich tragen.

Liebe Mütter! Natürlich dürft ihr Euren Kindern im Wald die Windeln wechseln. Das ist ja auch völlig legal. Bei all den mütterlichen Pflichten ist es wirklich auch zuviel verlangt, die Windeln in die nächste Mülltonne zu werfen. Werft sie ruhig in die Büsche. Dann frisst mein Hund eben heute mal frisches Baby-Häufchen. Das bringt Abwechslung auf den Speiseplan!

Liebe Mitmenschen, die ihr so romantisch in freier Natur grillt. Ist er nicht herrlich, unser Rhein? Man kann sich an seinen Ufern so wunderbar erholen. Natürlich ist man danach viel zu müde, um seinen Müll wieder mitzunehmen. Das ist ja völlig verständlich! Nicht wahr, liebes Ordnungsamt? Da kneift man gerne mal ein Auge zu. Mein Hund, der dankenswerter Weise ja am Rhein ohne Leine laufen darf (Danke, Danke! Danke!) kann sich nie entscheiden, ob er zuerst in eine zertrümmerte Bierflasche treten oder an Euren Grillresten ersticken soll!

Liebe Jogger, natürlich habt ihr Recht. Im Wald muss man nie mit unvorhersehbaren Dingen rechnen. Im Wald dürfen weder Kinder, langsame ältere Menschen, noch Hunde Euren Weg kreuzen und euch nötigen, euer Tempo zu drosseln oder einen kleinen Ausfallschritt zu machen. Der Wald gehört Euch! Wir Hundebesitzer können unserem Hund ja auch einfach auf einem
Laufband im Wohnzimmer Bewegung verschaffen!

Ich erwarte nie wieder, dass man höflich Danke sagt, wenn ich meinen Hund am Wegesrand ins Platz lege, damit eine Riesengruppe laut klappernder Nordic Walker ungestört ihres Weges ziehen kann. Nordic Walker müssen nicht „Danke“ sagen. Niemand muss „Danke“ zu mir sagen. Ich bin ein Hundebesitzer!

Liebe Mitmenschen, ich habe meinen Hund ausgebildet und ihm Gehorsam beigebracht, damit er im Wald nicht atmet, wenn sich uns ein Nicht-Hunde-Mögender-Mensch nähert.

Ich habe meinem Hund beigebracht, liegen zu bleiben, wenn eine ängstliche Person sich uns nähert, damit wir anschließend beschimpft werden.

Ich nehme gerne Rücksicht auf meine Mitmenschen, ohne ähnliches zurück zu erwarten!

Und noch eins: Liebe wohlwollende Rentner und Hunde-Mögende Mitmenschen! Ich weiß, dass es Euch gibt. Vereinzelt habe ich Euch auch schon getroffen. Gerne würde ich mich öfter mit euch unterhalten und mein Hund mag es, wenn ihr ihn streichelt. Leider sind wir immer auf der Flucht! Nehmt es uns nicht übel, wenn wir uns andauernd hinter irgendwelchen Büschen verstecken.
Verratet uns nicht! Wir sind illegale Waldbesucher!

Danke!

10 Kommentare:

  1. Dein Beitrag hat Klasse!!!
    Ich bin zwar kein Hundebesitzer, aber das Verhalten vieler unserer Mitmenschen ... nicht nur Hunden und Hundehaltern gegenüber ... wird immer dreister!
    Hoffentlich lesen das viele Deiner Besucher.
    LG
    Ann

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  2. Genial. Du schreibst mir aus der Seele. Ich habe auch einen guterzogenen Hund. Was mich am meisten hier in unserem sehr grenznahen Wald zu Holland stört, ist, dass die holländischen Biker hier in Scharen einfach überall im Wald fahren und teilweise sogar Sprungschanzen aufbauen mit Nagelbrettern und Ähnlichem. In Holland ist das nämlich verboten. Und Pferdebesitzer dürfen nur auf für sie geschilderten Pfade reiten, wo die Biker überall fahren dürfen.Die gehören auch auf geschilderte Wege!

    LG

    Sabine

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  3. Ich kannte diese Story schon. Aber ich scheine ein echter Glückspilz zu sein, ich habe bisher nie, nie, nie, solche Erfahrungen machen müssen. Ganz im Gegenteil, mir sind meine Mitmenschen immer sehr wohlwollend begegnet und habe sich oft bedankt, wenn ich den Hund in die Ablage bringe, damit sie z.B. mit dem Pferd an uns vorbei können. Vielleicht liegts ja auch einfach am Furcht einflössenden Dobermann und sie trauen sich nicht zu meckern *g*

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  4. Ach ja, Bücher könnte man schreiben über seine Mitmenschen.
    Aber es gibt Gott sei Dank auch noch "normale" Menschen, mit denen man ganz "normal" umgehen kann.
    Nur die Hoffnung nicht aufgeben!
    Liebe Grüsse von Smilla, die mit zwei Labradors unterwegs ist...

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  5. Du hast ihn ja auch an der Leine.Ich habe aber als Radfahrer schon andere Hundebesitzer erlebt, die ihre Hunde nicht anleinen und wenn die Hunde einen dann anspringen noch anpöbeln.

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  6. Ich habe selber keinen Hund und habe mich auch noch nie von Hunden gestört gefühlt.Ich kann dir direkt nachfühlen!Es ist meiner Meinung Platz für alle da,egal wo!!!
    LG Sonja

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  7. Vielleicht treffen wir uns ja mal hinter einem Busch. Hihi, leider ist dies mittlerweile Alltag, dieses Benehmen solcher "Mitmenschen".
    Sie fallen eigenltich nur an sonnigen Tagen zu Hauf in die Wälder und Felder ein. Sie meinen alles gehört ihnen und sie müssen keinerlei Rücksicht auf andere Menschen nehmen. Deshalb liebe ich regnerische Tage, da ist man für sich. Man muss nicht in das Dickicht springen, weil Kolonnen von Radfahrern nebeneinander herfahren. Man kann sich ja ins Dickicht schlagen, muss man etwa auch noch den Staßenrand benutzen? Nein, das ist alles für sie da.

    Ich habe auch zwei Hunde. Große Hunde und ich meine die Meisten haben gar keinen Respekt mehr davor. Obwohl, meine Theorie ist, wir provozieren es mal, vielleicht springt ja was von der Versicherung raus. Sorry, aber so wirkt es langsam. Ich meine wo soll ich denn hin ausweichen, wenn ich schon gedrängt am Wegesrand stehe. Da ist nichts mehr.

    Ich habe vollste Verständnis für Menschen, die Angst vor Hunden haben. Nur scheinen diese meist kein Verständnis für die Gegenseite zu haben. Ich mag es auch nicht, wenn ein Hundebesitzer aus fast 500m Entfernung ruft: "Der tut nichts!" Was meist leider nicht so ganz der Wahrheit entspricht. Doch muss man da sofort rumpöbeln. Vielleicht redet man da erst mal miteinander. Ich fühle mich im Moment oft als Schwerverbrecher, nur weil ich auf meiner so geliebten (im Winter & bei Regen, überhaupt nicht frequentierten Strecke) mit meinen Hunden laufe. Früher hat man sich dort unterhalten. Der Bauer kennt uns & die Hunde dürfen über die Felder flitzen. Der Jagdpächter kennt uns und auch die Anwohner (nicht viele) sind immer zu einem Schwätzchen da. Doch in letzter Zeit scheint es "IN" zu sein, mit dem Fahrrad die Umwelt zu tyranisieren. Ich könnte vielleicht noch mit diesen Pöblern leben, aber was gar nicht geht, ist die Verschmutzung dieses so "heilen Stückchens Natur". Sie schmeißen ihren Müll dahin, ja sogar ihre Binden. Pfui, kann ich da nur sagen.
    Deshalb kann ich nur sagen, diese Möchtegernradler & Möchtegernwanderer wollen wir nicht. Alle Anderen, ob mit oder ohne Hund, sind gern gesehen. Wir haben schon soviele Bekanntschaften so gemacht.

    Also dann treffen wir uns das nächste Mal hinterm Busch wieder. So erkennt man sich dann wenigstens.

    Lg Nani mit zwei Wuffis

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  8. Hallöchen, Dein Beitag ist absolut der Hammer, spitze - ich bin Hunde- und Katzenbesitzer. Wir haben hier auf dem Lande gerade noch ein schlimmes Problem, auf den Feldern wurde/wird verbotenes Gift gespritzt. Davon sind bereits 15 Hunde erkrankt, 4 davon haben es leider nicht überstanden, einer davon war unser lieber Nachbarshund mit 2 Jahren - grausam. Wir leben ständig in Angst.
    Grüßle Crissi

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  9. Huhu Silke!
    Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin auch Hundebesitzerin, und wir erleben des öfteren auf unseren Spaziergängen solche Dinge. Seien es freilaufende Hunde, obwohl doort Leinenzwang herrscht, die auf Frauchen/Herrchen nicht hören oder Radfahrer oder Jogger, die genau da lang müssen, wo man selbst eben mal läuft.
    Danke ist wirklich ein Fremdwort.
    Ich hoffe, viele lesen deinen Beitrag.
    Weiterso.
    Liebe Grüße von einer Hundebesitzerin,
    Sigrid

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  10. Hier meldet sich ein scheinbar seltenes Exemplar der Gattung Radfahrer, bei dem das Wort Danke im Wortschatz vorhanden ist und auch häufig genutzt wird.
    Warum auch nicht? Ich will ja auch einfach nur vorwärts kommen.
    Mit etwas mehr Empathie bei allen Menschen wäre diese Welt um einigen Sarkasmus ärmer :)
    LG Lehmi

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Danke